Cave Arrows, Cookies & RE-Marker – Dein kompletter Guide für sichere Navigation im Höhlentauchen

cave marker uebersichtsgrafik dive2me

ausrufezeichen Einleitung: Warum diese Marker Dein Leben retten können

Wenn Du schon einmal in einer Höhle mit komplexem Leinenverlauf getaucht bist, weißt Du: Orientierung ist alles. In einer Umgebung ohne Tageslicht, mit eingeschränkter Sicht und oft mehreren Abzweigungen, kann ein falscher Weg fatal enden. Cave Arrows, Cookies und RE-Marker sind keine Deko – sie sind Deine visuelle Sprache unter Wasser. Sie helfen Dir, den Weg zum Ausgang zu finden, Abzweigungen zu markieren, Teamkommunikation zu sichern und im Notfall schnell Entscheidungen zu treffen.

1️⃣ Die Grundlagen der Leinenmarkierung im Höhlentauchen

1.1 Warum Markierungen notwendig sind

  • Null Sicht: Aufgewirbelter Schlamm (Silt) kann die Sicht auf wenige Zentimeter reduzieren.

  • Komplexe Geometrie: Höhlen haben oft mehrere Gänge, Abzweigungen und Schleifen.

  • Psychologischer Stress: In Stresssituationen sinkt die kognitive Leistung – klare Markierungen reduzieren Fehlentscheidungen.

  • Teamkoordination: Marker dienen als stille Kommunikation zwischen Tauchpartnern.

1.2 Die „Sprache“ der Marker

Jeder Marker-Typ hat eine klare Bedeutung. Die Grundregel: Eindeutigkeit vor Kreativität – Marker müssen standardisiert und für jeden im Team verständlich sein.

2️⃣ Cave Arrows – Der Klassiker unter den Richtungsmarkern

2.1 Definition & Funktion

Cave Arrows sind pfeilförmige Marker, die immer in Richtung des Ausstiegs zeigen. Sie werden direkt auf der Hauptleine befestigt und sind so geformt, dass sie auch bei Nullsicht ertastet werden können.

2.2 Technische Merkmale

  • Material: Meist aus robustem, leichtem Kunststoff (Delrin, ABS) – bruchsicher und formstabil.

  • Größe: Typisch 6–9 cm Länge, 3–6 cm Breite.

  • Taktile Erkennung: Erhabene Pfeilform, oft mit Rillen oder Kerben.

  • Farben: Weiß, Gelb, Blau und Rot

2.3 Einsatzregeln

  • Platzierung: Immer so, dass die Pfeilspitze zum Ausgang zeigt.

  • Abstand: An kritischen Punkten (Abzweigungen, T-Kreuzungen, Jump Points).

  • Befestigung: Mit Gummiband, O-Ring oder durch Einklemmen in die Leine.

    cave-arrow auf der caveline dive2me
    Beispielbild:  Cave Arrow auf der Caveleine

2.4 Praxis-Tipps

  • Setze Arrows nur, wenn Du die Richtung zum Ausgang sicher kennst.

  • Entferne Deine Marker nach dem Tauchgang – Leinenmüll ist gefährlich.

  • Nutze personalisierte Marker (Initialen, Kerben), um Verwechslungen zu vermeiden.

3️⃣ Cookies – Die „Informationsmarker“

3.1 Definition & Funktion

Cookies sind runde Marker (Ø ca. 5–6 cm), die keine Richtung anzeigen. Sie dienen als Positions- oder Eigentumsmarker – quasi als „Hier war ich“-Signal.

3.2 Typische Einsatzszenarien

  • Jump- oder Gap-Markierung: Du setzt einen Cookie an der Hauptleine, um zu zeigen, wo Dein Jump-Reel angeschlossen ist.

  • Teamkommunikation: Mehrere Cookies an einer Stelle können bedeuten: „Hier ist unser Einstiegspunkt“.

  • Navigation: Markierung von Survey-Punkten oder geplanten Umkehrpunkten.

    cookie jump position dive2me
    Beispielbild: Jump-Markierung

3.3 Technische Merkmale

  • Form: Flache Scheibe mit Kerben oder Löchern für die Befestigung.

  • Material: Kunststoff, oft nachleuchtend.

  • Farbcode: Weiß für Standard, Gelb/Orange für bessere Sichtbarkeit, personalisierte Farben für Teammitglieder.

3.4 Best Practices

  • Setze Cookies immer so, dass sie eindeutig zugeordnet werden können.

  • Vermeide „Marker-Spam“ – zu viele Marker verwirren.

  • Nutze Cookies in Kombination mit schriftlichen Notizen (Wetnotes) für Survey-Arbeiten.

4️⃣ RE-Marker – Der „Reminder“ im Höhlentauchen

4.1 Was ist ein RE-Marker?

Der Referenz- oder Reminder-Marker (RE-Marker) ist ein rechteckiger oder individuell geformter Marker, der persönliche Informationen oder besondere Hinweise trägt. Er wird oft genutzt, um temporäre Hinweise zu setzen, z. B. „Hier ist mein Stage-Bottle-Drop“ oder „Hier beginnt Deko“.

4.2 Technische Eigenschaften

  • Form: Rechteckig oder individuell, oft mit beschreibbarer Fläche.

  • Material: Kunststoff, manchmal mit Klebefläche für Schreibetiketten.

  • Befestigung: Wie bei Arrows und Cookies – Gummiband oder Einklemmen.

4.3 Einsatzmöglichkeiten

  • Stage-Drop-Markierung: Zeigt an, wo zusätzliche Gasflaschen deponiert sind.

  • Deko-Stop-Referenz: Markiert den Beginn einer geplanten Deko-Phase.

  • Sonderhinweise: „Gefährlicher Bereich“, „Engstelle voraus“.

    re-marker mit beschriftung dive2me
    Beispielbild: Re-Marker beschrifteter Info („Stage Drop – 80 bar“)

5️⃣ Materialkunde & Qualitätsmerkmale

Merkmal Cave Arrow Cookie RE-Marker
Form Pfeil Rund Rechteck/Individuell
Funktion Richtung Position Hinweis/Info
Material Delrin/ABS Delrin/ABS Kunststoff
Taktile Erkennung Hoch Mittel Mittel
Farben Weiß, Gelb, Blau, Rot  Weiß, Gelb, Blau, Rot  Weiß, Gelb, Blau, Rot 
Befestigung Gummi/O-Ring Gummi/O-Ring Gummi/O-Ring


marker uebersicht dive2me

6️⃣ Sicherheits- und Einsatzprotokolle

6.1 Standardisierung im Team

  • Vor dem Tauchgang Marker-Codierung festlegen.

  • Einheitliche Bedeutung für jede Markerfarbe und -form.

6.2 Nullsicht-Training

  • Marker ertasten und interpretieren ohne Sicht üben.

  • Szenarien mit absichtlich aufgewirbeltem Silt trainieren.

6.3 Dokumentation

  • Marker-Setups in den Wetnotes dokumentieren.

  • Fotos oder Skizzen der Leinenführung anfertigen.

7️⃣ Pflege & Lagerung

  • Nach jedem Tauchgang mit Süßwasser abspülen.

  • Auf Risse oder Materialermüdung prüfen.

  • Trocken und UV-geschützt lagern – Sonnenlicht kann Kunststoff spröde machen.

8️⃣ Häufige Fehler und wie Du sie vermeidest

  • Falsche Richtung bei Cave Arrows → Lebensgefährlich.

  • Zu viele Marker → Informationsüberflutung.

  • Nicht entfernte Marker → Verwirrung für andere Teams.

  • Unklare Personalisierung → Verwechslungen.

9️⃣ Fazit: Kleine Teile, große Wirkung

Cave Arrows, Cookies und RE-Marker sind unscheinbar, aber essenziell. Sie sind Deine Sprache unter Wasser, Dein GPS in einer Welt ohne Satelliten. Wer sie beherrscht, taucht sicherer, effizienter und mit mehr Ruhe im Kopf.

 

hammer und schraubenschlüssel Praxisnahe Szenarien aus dem Höhlentaucher-Alltag

Szenario 1: Der komplexe T-Knotenpunkt

Du bist 600 Meter in einer Höhle, die Hauptleine teilt sich in zwei Richtungen.

  • Dein Vorgehen: Du setzt einen Cave Arrow in Richtung Ausgang, um im Stressfall keine falsche Abzweigung zu nehmen.

  • Zusatz: Dein Buddy setzt auf der anderen Seite einen Cookie, um zu markieren, dass dieser Weg nicht der geplante ist.

Szenario 2: Jump zu einem Seitengang

Ihr wollt einen Seitengang erkunden, der nicht Teil der Hauptlinie ist.

  • Dein Vorgehen: Cookie an der Hauptleine setzen, Jump-Reel befestigen, Richtung Seitengang.

  • Rückweg: Cookie zeigt Euch exakt, wo Ihr wieder auf die Hauptleine stoßen müsst.

Szenario 3: Stage-Drop für den Rückweg

Auf einem langen Penetrationstauchgang deponierst Du eine Stage-Flasche für den Rückweg.

  • Dein Vorgehen: RE-Marker mit Notiz „Stage Drop – 80 bar – Max. Tiefe 24 m“ an der Leine befestigen.

  • Vorteil: Jeder im Team weiß sofort, wessen Flasche das ist und wofür sie gedacht ist.

Szenario 4: Nullsicht-Notfall

Plötzlich wirbelt Dein Flossenschlag Sediment auf, Sichtweite unter 30 cm.

  • Dein Vorgehen: Du ertastest einen Cave Arrow, fühlst die Pfeilrichtung und weißt sofort, in welche Richtung der Ausgang liegt.

✅ Checkliste: Marker-Einsatz vor dem Tauchgang

Vorbereitung

  • [ ] Marker auf Vollständigkeit prüfen (Arrows, Cookies, RE-Marker).

  • [ ] Personalisierung kontrollieren (Initialen, Kerben, Farbe).

  • [ ] Befestigungsmaterial (Gummibänder, O-Ringe) checken.

Einsatzplanung

  • [ ] Marker-Codierung im Team abstimmen.

  • [ ] Einsatzorte festlegen (Abzweigungen, Jumps, Stage-Drops).

  • [ ] Notfallprotokoll für Nullsicht besprechen.

Nach dem Tauchgang

  • [ ] Alle gesetzten Marker wieder einsammeln.

  • [ ] Marker auf Beschädigungen prüfen.

  • [ ] Dokumentation in Wetnotes oder Logbuch ergänzen.


glühbirnePro-Tipp für SEO & Praxis: Trainiere regelmäßig das Setzen und Interpretieren – im Ernstfall muss es blind funktionieren.


 

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